Schweisshunde

Schweisshunde sind spezialisiert auf die Arbeit nach dem Schuss. Sie verfolgen die Spur des verletzten Wildes über lange Strecken. Ihre Arbeit beginnt normalerweise einige Stunden nach der Schussabgabe (mindestens 4h). Bei der Arbeit konzentrieren sie sich auf die einmal begonnene Fährte. Schweisshunde werden ausschliesslich für den jagdlichen Einsatz gezüchtet.


Bloodhound

Dieser grosse Laufhund ist von sehr alter Abstammung. Die Mönche des Ordens St. Hubert (Schutzpatron der Jagd), in den Ardennen gegründet, begannen ab dem 9. Jahrhundert mit der Verfeinerung der Rasse, die dort als "Ardennen"-Rasse bis 1790 bewahrt wurde. Im 11. Jahrhundert wurde der Hund von Wilhelm dem Eroberer nach England gebracht, wo er den Namen "Bloodhound" erhielt, was ebenso "Bluthund" wie "blutiger Hund" bedeutete, da er damals auch zum Aufspüren von Menschen eingesetzt wurde. In Deutschland bezeichnete man ihn auch als Roten Leihund. Aus ihm gingen jene Laufhunderassen hervor, in denen sich die Haupteigenschaften ihres berühmten Ahnherrn mehr oder weniger erhalten haben. Die königliche Meute bestand bis zur Herrschaft Ludwigs des Heiligen (Saint Louis) aus diesen Hunden. In der Folge führten Kreuzungen des weissen Bluthundes mit einer Italienischen Bracke zu Entstehung der Rasse Chiens Blancs du Roy1. Diese löste den Bluthund ab und bildete die Jadequipage der französischen Könige von Franz I. bis Ludwig XIV.

 

Charakter

Ursprünglich ein Hund für die Hohe Jagd, wurde er für Hetzjagden auf Hochwild (Wildschweine, Hirsch) verwendet. Nachdem er seinen Platz in den Meuten verloren hatte, entwickelte er sich zum vollkommenen Spürhund, der die Jagd vorbereitete. Er bewies auch grossen Nutzen als Schweisshund, d.h. bei der Nachsuche von verletztem Wild. Sein Geruchssinn ist ausserordentlich fein, was ihn für die Spurarbeit prädestiniert. Er ist unerschrocken, beharrlich, ausdauernd, fleissig und sehr sicher. Zudem leistet er viel beim Einholen des Wildes. Zwar ist er nicht besonders schnell, doch keiner bleibt so hartnäckig auf der Spur wie er. Er ist brav, gehorsam und hat ein wunderschönes Geläut. Sein liebevolles, recht sanftmütiges und ruhiges Wesen hat ihn zu einem geschätzten Begleiter gemacht. Fremden gegenüber misstrauisch, ohne allerdings aggressiv zu sein, ist er ein abschreckender Wachhund. Bei seiner Erziehung muss man behutsam, mit einer Spur Strenge, vorgehen. Wird er ungerecht bestraft, kann er jähzornig und beinahe furchterregend werden.

Hinweis

Er braucht viel Beschäftigung. Sein Fell muss regelmässig gebürstet werden.

Masse

Rüde: 67 cm

Hündin: 60 cm

Gewicht: 40 - 48 kg 


Bayrischer Gebirgsschweisshund

Alle Schweisshunderassen kommen von den Urjagdhunden her, den Laufhunden (Bracken). Ursprünglich nahm man die verlässlichsten Laufhunde aus der Meute und folgte mit ihnen der verlorenen Fährte des angeschossenen Wildes. Aus diesen Hunden züchtete man Schweisshunde, die nur auf der Wundfährte arbeiteten. Ebenso nahm man Kreuzungen mit einheimischen Gebirgslaufhunden vor (Tiroler Bracken, Brandelbracken, Dachsbracken).

 

 

 

Charakter

Unerschrocken, stürmisch, schnell und beweglich. Dieser Hund fühlt sich in schwierigem Gelände wohl. Ausgestattet mit einem gut entwickelten Geruchssinn und ausgeprägtem Jagdtrieb wurde er ursprünglich bei der Gemsenjagd eingesetzt, er jagt allerdings alle Wildarten. Er ist ruhig, ausgeglichen, folgsam, anhänglich und somit ein angenehmer Begleiter. Wie bei allen Schweisshunden erfordert seine Erziehung Geduld und Erfahrung.

Hinweis

Er ist nicht für das Stadtleben geschaffen. Er braucht Auslauf und Beschäftigung. Das Fell muss regelmässig gebürstet werden.

Masse

Rüde: 47 - 52 cm

Hündin: 44 - 48 cm

Gewicht: 20 - 25 kg


Hannoverscher Schweisshund

Die Vorfahren des Hannoverschen Schweisshundes waren die bekannten Spürhunde des Mittelalters und somit auch der Bluthund (Hubertushund). Die Rasse entstand im 17. Jahrhundert und wurde im 19. Jahrhundert durch Kreuzungen mit Laufhunden verfeinert. Unter ihnen die Heidebracke.

Im Oberwallis zählen der HS und der BGS zu den Top-Schweisshunden. Die Regionalgruppe des SSC (Schweizerischer Schweisshund Club) erteilt gerne weitere Auskünfte über die beiden Rassen. (Schweisshundeobmann des SSC: Theler Leo).

Charakter

Robust, energisch, kraftvoll, feinnasig. Er ist ein hervorragender Stöberhund, spursicher, spritzig, er leistet gute Arbeit auf den Fährten von Hirsch und Wildschwein. Er jagt einzeln oder paarweise. Er wird als gehorsamer und liebevoller Begleiter geschätzt. Seine Erziehung erfordert Konsequenz und Geduld.

Hinweis

Er ist kein Stadthund. Er benötigt Auslauf und viel Beschäftigung. Regelmässiges Bürsten. Die Ohren sollten öfters untersucht werden.

Masse

Rüde: 50 - 55 cm

Hündin: 48 - 53 cm

Gewicht: 30 - 35 kg